Wie alles begann
Am 30. September 1998 trafen sich eine Runde von Langenholzer Bürgerinnen und Bürgern auf Einladung des Ortsbürgermeisters Burkhard Thöne in dessen Wohnzimmer, um eine Institution wieder neu zu beleben. die „Dörfliche Arbeitsgemeinschaft“, welche ab 1953 über 20 Jahre zum Wohle des Dorfes tätig war.
Zu den Teilnehmern des ersten Treffens gehörten Hannelore und Jürgen Gernandt, Ralf Richter, Kurt Wießner, Uwe Fricke und Burkhard Thöne. Gemeinsam beschloss man, eine neue Gemeinschaft zu gründen, welche sich verstärkt umd die Dorfgemeinschaft bemühen sollte, ohne zunächst alle Ziele im Detail zu bestimmen. Zu einer zweiten Besprechnun am 18. November 1998 im Gemeindehaus Langenholzen wurden zusätzlich Alfred Schmidt, Helmut Richter, Elfi Blumenhagen und Wulf Köhn eingeladen. Die Runde war sich schnell einig, auf verschiedene Weise etwas für Langenholzen tun zu wollen. Dazu gehörte sowohl praktische Arbeit (Pflege von Wanderwegen, Dorverschönerung, etc.) als auch die geschichtliche Aufarbeitung des Ortes, Veranstaltungen auf Dorfebene, Heimatabende und Einrichtung einer Heimatstube. Wulf Köhn erklärte sich bereit, eine Broschüre über Langneholzen anzufertigen.
Es war zunächst nicht so einfach, die Begeisterung der Initiatoren auf die übrigen Dörfler zu übertragen – genauer gesagt, die Idee dümpelte einige Monate so vor sich hin, zumal das ganze Projekt auch noch keinen zündenden Namen hatte – bis Kurt Wießner die Sache in die Hand nahm, indem er ganz gezielt einzelne Langenholzer ansprach und zur Mitarbeit gewann.
Inzwischen hatte Wulf Köhn seine Broschüre „Rund um den Hottenstein – Spaziergang durch Langenholzen“ fertiggestellt, welche im September 1999 von Burkhard Thöne vervielfältigt und an alle Haushalte Langenholzens verteilt wurde. Auf Vorschlag Hannelore Gernandts nannte die „Arbeitsgemeinschaft“ sich jetzt „Hottensteiner“ und wurde innerhalb kurzer Zeit nicht nur bekannt, sondern erfreute sich eines regen Zuspruchs. Es machte Spaß, an den Wochenenden gemeinsam in der Umgebung Wanderwege freizulegen und auszuholzen, Ruhebänke aufzustellen, zu reparieren oder auch bei einem gemütlichen Klön zusammenzusitzen. Ein neues Gemeinschaftsgefühl entwickelte sich.
Am 14. 10. 2000 führte Wulf Köhn im Rahmen der Kreisheimatpflege eine zweistündige Ortbesichtigung Langenholzens durch. Es kamen 85 Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis besonders aber auch viele Langenholzer.
Die Arbeit der Hottensteiner wurde in jeder Beziehung unterstützt. Neben Sachspenden (z.B. Blumenschmuck, Holz für Bänke etc.) flossen auch Geldspenden, welche aber von den Sponsoren nicht als solche verbucht werden konnten. da die Hottensteiner keinen offiziellen Rechtsstatus besaßen. Sie waren kein Verein und schon gar nicht „eingetragen“. Es brachte auch Schwierigkeiten, wenn zum Beispiel eine Bürgerin während einer Feier ein Sparschwein kreisen ließ, welches dann prompt einige hundert Mark zu Gunsten der Hottensteiner ausspuckte. Wie sollte man das verbuchen?
Hottensteiner e.V.
Es gab nur eine Lösung: Die Hottensteiner mussten ein eingetragener gemeinnütziger Verein werden. Nach einigen Vorbereitungen und Besprechungen mit dem Notar kam man am 28. Dezember 2000 zu einer Gründungsversammlung im Hotel „Scherff„ zusammen. Die Anwesenheitsliste enthält folgende Namen (in alphabetischer Reihenfolge):
- Liane Biering
- Mathias Bock
- Bernd Galland
- Hannelore Gernandt
- Jürgen Gernandt
- Gustav Kallmeyer
- Henning Kallmeyer
- Jürgen Kallmeyer
- Wulf Köhn
- Henning Kraus
- llse Reinhardt
- Helmut Richter
- Werner Scholle
- Jochen Sliber
- Burkhard Thöne
- Elfriede Wießner
- Kurt Wießner
- Rosemarie Winter
- Peter Wöhlecke
Die einstimmig beschlossene Satzung in der Fassung vom 28.12.2000 beschreibt zweck und Ziel:
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt keine wirtschaftlichen Ziele und Zwecke sondern ausschließlich ideelle. Er hat sich zur Aufgabe gemacht,
den Sinn für Geschichte und Heimatkunde, Kunst- und Kulturgeschichte des Ortes Langenholzen, die Natur und Freizeitgestaltung in der Umgebung, sowie das dörfliche Gemeinschaftsleben zu pflegen und zu fördern.
Als erster Vorstand wurde gewählt:
- Vorsitzender Kurt Wießner
- Stellv. Vorsitzender Jochen Sliber
- Kassenwart Henning Kallmeyer
- Schriftführer Werner Scholle
Die Eintragung des Vereins beim Amtsgereicht Alfeld (Leine) erfolgte am 18 Juli 2001. Bis Ende 2004 hatte sich die Mitgliederzahl der Hottensteiner bereits auf 87 erhöht.
Wer Mitglied ist, darf auch arbeiten!
Als Verein neu gestärkt, setzte man unverdrossen die vielen Arbeiten fort, die schon in dem Jahr davor begonnen worden waren und viele weitere kamen dazu. So der jährliche „Umwelttag Langenholzen“, an dem die Mitglieder mit Arbeitshandschuhen ausgerüstet, die Warne und die Landschaft der Umgebung von allerhand Abfall und Sperrmüll befreiten. Das Gemeinschaftsgefühl bei und nach getaner Arbeit spielt eine sehr große Rolle. Weitere Aktionsbeispiele der Hottensteiner sind:
- Arbeitseinsätze in Feld und Flur und im Dorf,
- Blumenkästen an der Warne aufstellen,
- Stadtführung durch Alfeld mit Wulf Köhn
- Mitwirkung an einem Mittelaltermarkt am 28.09.2002,
- gemeinsame Wanderungen,
- monatliche Klönabende,
- Vorträge mit Dias oder Filmen im Dalmatien Grill oder bei Scherff,
- gemeinsames Wildschweinessen in der Adventszeit.
Zur besseren Koordinierung der Arbeitseinsätze wurde der Vorstand im Jahre 2002 um Thomas Dipp erweitert.
Im Jahre 2003 kam Hans-Jürgen Westphal als Hüttenwart dazu, denn die Hottensteiner konnten mit Hilfe der Stadtverwaltung und der großzügigen Spende eines Sponsors das ehemalige Wasserwerkgrundstück oberhalb des Gottesbrunnens erwerben.
Doch das bedeutete eine Menge Arbeit, denn das Dach des Pumpenhauses war eingefallen, und die alten Betriebsanlagen mussten entfernt werden. Seit April 2003 verbrachten die Hottensteiner einen Teil ihrer Freizeit auf dem Grundstück, jedoch nicht, um sich auszuruhen. Bis August 2004 wurden an insgesamt 89 Tagen 1469 Arbeitsstunden geleistet.
Heute ist das Haus kaum noch wiederzuerkennen. Ein neuer Dachstuhl mit Terrassenüberdachung wurde errichtet und das Dach neu gedeckt. Fast alle Baumaterialien wurden von Langenholzer Bürgern gestiftet. Mit der Fertigstellung der Terrasse mit Verbundsteinpflaster und dem Anbringen des Langenholzer Wappens im Giebel wurde im Juli 2004 ein wichtiger Bauabschnitt abgeschlossen. Bei einem Terrassenfest konnten sich einerseits die Hottensteiner über die gelungene Arbeit freuen andererseits den anderen Langenholzern zeigen, was sie geschaffen hatten. Für Essen und Getränke war gesorgt.
Quelle: Wulf Köhn im Dorfbuch „Rund um den Hottenstein“ zum 800 jährigen Bestehen von Langenholzen
In den nächsten Jahren wurde permanent an der Hütte und dem Grundstück gearbeitet. So wurde ein „Brunnenhaus“ über dem Brunnen errichtet und die Fassade komplett neu gestaltet. In der Hütte wurde ein Ofen eingebaut, damit es auch im Winter dort angenehm warm ist.
Hütte und Terrasse ermöglichen es den Hottensteiner die Gemeinschaft zu pflegen, auch andere Vereinen kommen gern um hier z.B. Grillnachmittage durchzuführen.

